AV bedeutet audiovisuell – also zunächst geht es um Kommunikation und damit Medien, die den auditiven Sinn (also Töne) und visuellen Sinn (Sehen) ansprechen. In der Vergangenheit dominierten analoge Medien wie Projektoren, Kameras, Whiteboards und Lautsprecher.
Heute sind die meisten Komponenten digital, also auch zunehmend nicht nur miteinander, sondern auch mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden. Damit verschwimmen auch die Grenzen zwischen AV und IT immer stärker und die Ansprüche an AV-Techniker steigen.
Bevor wir die vielfältigen Berufsbilder erklären, und die unterschiedlichen (Aus-)Bildungswege beschrieben, sind hier erstmal die drei wesentlichen Anwendungsbereiche von AV-Technik.
Konferenztechnik
Ein normales Szenario in einem Konferenzraum sieht heute wie folgt aus: Display, Lautsprecher, Beleuchtung und Verdunklung lassen sich ganz einfach über eine Mediensteuerung bedienen. Meetingteilnehmer verbinden ihr Notebook/Tablet entweder per Kabel, noch besser wireless, mit dem Display und können ihre Inhalte präsentieren, bearbeiten, speichern und verteilen. Videokonferenzen gehören heute zum Arbeitsalltag, so trifft man auch hierfür das entsprechende Equipment wie Kamera, Mikrofone und Videokonferenzsystem bzw. Internetanbindung an. In großen Tagungsräumen sind leistungsstarke Projektoren und große Leinwände noch immer die erste Wahl. Konferenztechnik kommt überall dort zum Einsatz, wo Content, ganz gleich von welchem Gerät, auf einem Hauptdisplay geteilt werden soll, z. B. in Schulen, Universitäten, Bildungseinrichtungen, Tagungshotels, Kongresszentren, Konferenzzentren usw.
Mit Sprachsteuerung, digitalen Whiteboards und dem Internet of Things halten weitere Komponenten in AV-Systeme Einzug, die die Benutzung vereinfachen sollen und in bestehende und neue Installationen intergriert werden müssen.
Event-/Veranstaltungstechnik
Wer schon mal auf einem Konzert war kann sich vielleicht vorstellen, welch gewaltiger Aufwand hier im Hintergrund betrieben werden muss, damit Beleuchtung, Beschallung und LED-Walls perfekt aufeinander abgestimmt sind. Dabei sind noch weitere Faktoren wie Elektrotechnik, Videotechnik, aber auch Statik und Sicherheit eine große Rolle. Doch nicht nur auf Konzerten kommt AV-Technik zum Einsatz, auch bei großen Sportveranstaltungen jeder Art oder bei Messen und Shows sind audiovisuelle Eindrücke nicht mehr wegzudenken. Dieser Bereich kann einerseits oft durch ein großes Maß an Abwechslung punkten, ist mit langen Arbeitstagen zu ungewöhnlichen Zeiten einer Work-/Life-Balance nicht wirklich zuträglich.
Digital Signage
Digital Signage (dt. digitale Beschilderung) ist der Begriff für digitale Werbe- und Informationssysteme, die aus der Ferne mit Inhalten bespielt werden. Der Vorteil liegt auf der Hand, die Displays können ständig von einem zentralen Ort aus aktualisiert werden. Die Einsatzgebiete sind sehr vielfältig und wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, wird erstaunt sein, wo überall Digital Signage anzutreffen ist – gleichermaßen im Innen- und Außenbereich. Das fängt an mit den digitalen Anzeigen im Transportwesen, weiter geht’s mit der Werbung und aktuellen Angeboten im Einzelhandel, den Veranstaltungsinformationen im Hotel, der digitalen Speisekarte in Restaurants, Alarmierungssystemen in Gebäuden oder bei Großveranstaltugen oder den Wegweisern und Infosystemen in Kliniken. In Unternehmen hat das schwarze Brett ausgedient, ein Display übernimmt die Mitarbeiterinformation oder in Werkshallen werden Produktionsinformationen geteilt. Zum Bereich Digital Signage gehört auch die digitale Türbeschilderung, die in vielen Fällen an ein Raumbuchungssystem gekoppelt ist. Ganz gleich ob in Hotels, Unternehmen oder in Universitäten – am Türschild ist abzulesen, was gerade in diesem Raum stattfindet bzw. ein Zeitplan der Events/Meetings.
AV-Lösungen sind fast überall zu finden:
- Unternehmen
- Schulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen
- Einzel- und Großhandel
- Behörden, Ministerien
- Kliniken
- Museen und Ausstellungen
- Bühnen, Kinos und Veranstaltungsstätten
- Sportstadien
- TV-Studios
- Heimkino