Was hat dieses Projekt so besonders für Dich gemacht?
Wie bereits erwähnt ist es ein unglaubliches Gefühl, wenn man seine Visionen in die Realität umsetzen kann. Überspitzt dargestellt ist es wie sein Kind aufwachsen zu sehen. Auf der anderen Seite bin ich an diesem Projekt auch gewachsen. Neun Jahre sind eine lange Zeit und währenddessen lernt man doch einiges dazu. Damit meine ich nicht nur das technische Know-how, sondern letztlich auch alle Facetten des Geschäftslebens. All das konnte ich dann an einer Vielfalt von anderen parallellaufenden Projekten in Europa anwenden, die mit Konferenzen, Hörsälen, Bildungszentren, Hotels, Bürogebäude, Kunstausstellungen, u.a. zu tun hatten.
Welche Facetten meinst Du genau?
In der Baubranche greifen viele verschiedene Gewerke ineinander. Architekten, Tragwerkplaner, Lichtplaner, Medienplaner, Informationstechniker und viele mehr, die auch ausführende Firmen einschließt. Die Herausforderung besteht hier in der Koordination, denn am Ende muss alles passen. So kommen in einem derartigen Projekt viele verschiedene Dinge zusammen, mit denen und deren Schnittstellen man sich beschäftigen muss. Teamwork, das Koordinieren, Absprachen einhalten aber auch das Verhandeln. Das alles komplementiert einen als Geschäftsperson.
Dein Arbeitgeber hat eine spannende Firmenphilosophie*, die 2020 ihr 50-jähriges „Jubiläum“ hat. Sind diese Werte heute noch genauso wichtig und werden Sie auch entsprechend eingehalten?
Das ist eine sehr spannende Frage, die wir uns regelmäßig selbst stellen und zu dem Entschluss gekommen sind, dass diese Punkte nach wie vor essentiell und sehr relevant sind. Zwar hat sich das Umfeld und unsere Unternehmensstruktur im Laufe der Jahre verändert aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Hauptwerte seit 50 Jahren unverändert wichtig sind.
Was ist ethisch und was nicht? Diese Frage muss man selbst reflektieren, denn es ist nicht immer alles schwarz oder weiß, sondern das Leben hat viele Graustufen. So ist der Grundsatz „Straight and honourable dealings“ jedes Mal aufs Neue eine Entscheidung, die man auf den Einzelfall abwägen muss. Da verhält es sich mit „Total architecture“ etwas anders, denn das ist meiner Meinung nach heute noch besser umzusetzen. Gerade weil wir so viele verschiedene Gewerke in unserem Unternehmen haben, ist es für mich so spannend, in dieser Branche tätig zu sein. In meiner Position agiere ich meistens als Schnittstelle zwischen AV/IT sowie anderen Baugewerben und diese Welten zu verschmelzen ist eine extrem facettenreiche Aufgabe.